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"Erneuert die Kultur des Evangeliums"

Heinrichsfest 2018 Stände Aktionen
Datum:
Veröffentlicht: 5.8.18
Von:
Andreas Kuschbert / bbk

Musik, Tanz, Gesang, Ausstellungen, Führungen, Talkrunden und natürlich der große Festgottesdienst - das waren die Zutaten für das diesjährige Heinrichsfest, zu dem wieder tausende Besucher bei herrlichem Sonnenschein am Sonntag nach Bamberg gekommen waren. "Schätze im Himmel und auf Erden" lautete das Motto des diesjährigen Diözesanfestes, das ganz im Zeichen des Jahres der Kultur stand. Und auch Erzbischof Dr. Ludwig Schick stellte die Kultur in den Mittelpunkt seiner Predigt.
Im Gottesdienst auf dem Domplatz erinnerte der Bamberger Oberhirte am Sonntag daran, dass der Bistumspatron Kaiser Heinrich die christliche Kultur in seinem Reich ausgebreitet und erneuert habe. Heinrich und seine Frau Kunigunde seien zutiefst von der Botschaft Jesu Christi überzeugt gewesen. "Deshalb gründeten Sie das Bistum Bamberg und stifteten den Kaiserdom, bauten Kirchen und Klöster, richteten Schulen ein, kultivierten die Landschaft, ließen Bücher schreiben, Statuen schaffen und Gemälde malen", sagte Schick. "Alles sollte vom Evangelium inspiriert sein, das Christentum sollte das ganze Leben durchdringen."
"Die Absicht und das Wirken von Heinrich und Kunigunde müssen uns heute neu bewegen und sollen ein Weckruf an uns sein, die Kultur des Evangeliums zu erneuern", betonte der Erzbischof. Denn in der heutigen Zeit stellten viele die Frage nach der Zukunft und nach dem Fundament der Gesellschaft.
Schick zitierte Gregor Gysi, der sich als Atheist bekenne, aber vor einer gottlosen Gesellschaft Angst habe, weil in ihr die Solidarität abhanden kommen könnte. Auch der "religiös unmusikalische" Philosoph Jürgen Habermas plädierte dafür, die jüdisch-christlichen Begrifflichkeiten in der Alltagssprache der profanierten Gesellschaft zu bewahren; als Beispiel nannte er die Gottesebenbildlichkeit des Menschen, die für die im Grundgesetz genannt "Würde des Menschen" Voraussetzung und Garantie sei.
Das Heinrichsfest im Jahr der Kultur solle zur Erneuerung der christlichen, humanen und menschenfreundlichen Kultur dienen, schloss der Erzbischof seine Predigt und rief zur Besinnung auf das auf, was Heinrich un Kunigunde an christlicher Kultur geschenkt haben.
Festlich musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Bamberger Domchor, der Mächenkantorei am Bamberger Dom und einem Bläserquintett der Bamberger Symphoniker unter der Leitung von Domkapellmeister Werner Pees.
Damit in soziale und materielle Not geratenen Menschen geholfen werden kann, unterstützen die Kollekten des Heinrichsfestes in diesem Jahr den St. Vinzenz-Verein Bamberg.
Am Ende des Gottesdienstes ermunterte Erzbischof Ludwig die Gläubigen, die Schätze rund um den Domberg zu entdecken, sowohl die kulturellen wie auch die leiblichen, die an den verschiedenen Ständen angeboten wurden.
Und es gab rund um den Domberg viel zu entdecken und zu erleben. Traditionell hatt die DJK auf der Wiese vor dem Bischofhaus ihre Sportbühne aufgebaut, wo verschiedene Gruppen bei einem bunten Sport- und Showprogramm ihr Können unter Beweis stellten.
Wer sich rund um die Kirchenmusik und speziell auch das Thema Orgel informieren wollte, der war am Stand des Amtes für Kirchenmusik genau richtig. Dort konnte man sich nicht nur Orgelpfeifen mit nach Hause nehmen, sondern auch unter Anleitung der Regionalkantoren eine kleine Papierorgel selber bauen. Und wer sich davon inspiriert fühlte, der war zum Orgel-Schnuppern in den Dom eingeladen.
Mit einem eigenen Zelt war in diesem Jahr die Hauptabteilung "Kunst und Kultur" vertreten. Thema der kleinen Ausstellung war die kirchliche Kultur im Jahreskreis anhand einer Auswahl bedeutender kirchlicher Feste und Ereignisse. Zur Veranschaulichung hatte Dr. Peter Schwarzmann in den vergangenen Wochen zahlreiche und zum Teil kostbare Exponate aus dem kirchlichen und privaten Bereich zusammengetragen.
Am Nachmittag gab es auf der großen Domplatzbühne auch verschiedene Talkrunden, moderiert von Heinrchsblatt-Redakteur Christoph Gahlau und Elke Pilkenroth, Pressesprecherin der Stadtkirche Nürnberg. Sie interviewten Erzbischof Ludwig Schick und Domkapitular Dr. Norbert Jung zum Thema "Jahr der Kultur" und unterhielten sich mit Marianna Varvartswva, Leiterin des Deutschen Kulturzentrums in Mukatschewo, und Adam Bucher von der Katholischen Landvolkbewegung über die deutsche Kultur in der Ukraine. Passend dazu hatten der Chor und die Tanzgruppe der "Singenden Herzen" aus Mukatschewo ihre viel beachteten Auftritte.
Daneben unterhielt die Gruppe "Heaventones" aus Stegaurach mit ihrer schwungvollen Musik ebenso die Besucher auf dem Domplatz wie die Liturgische Tanzgruppe der Barmherzigen Brüder Gremsdorf.
Für die Jugend war wieder einiges geboten im "Hof der Jugend" in der Dompropstei, und Erzbischof Ludwig Schick lud wieder Kinder zu einer besonderen Domführung ein - ein Angebot, das aber auch von vielen Erwachsenen gerne wahrgenommen wurde.
Wer es vorzog, dem Trubel für einige Zeit zu entfliehen, der konnte in der Nagelkapelle des Kaiserdoms zur Ruhe kommen oder sich eine meditative Auszeit gönnen, zu der der Katholische Deutsche Frauenbund in die Kunigundenkapelle eingeladen hatte.

Der Artikel erschien im Heinrichsblatt Nr. 28 vom 15. Juli 2018. Autor Andreas Kuschbert/bbk

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