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„Unerhört!?“ - Auf den Spuren biblischer Frauen

'Unerhört!' war das Motto der Lesenacht im Dom.
Datum:
Veröffentlicht: 11.7.25
Von:
Patricia Achter

Lesenacht im Dom zum Heinrichsfest

Bamberg. Pinke Beleuchtung, Frauen-Texte aus der Bibel, Erläuterungen von Wissenschaftlerinnen: Das war „Unerhört!“, die Lesenacht auf den Spuren biblischer Frauen im Bamberger Dom am 11. Juli 2025. Lektorinnen lasen bedeutsame Frauen-Texte, die an Sonn- oder Feiertagen nicht oder in gekürzter Form vorkommen. Musikalisch begleitet wurden sie vom Caro-Heuser-Trio.

Das Publikum hörte beispielsweise von der Dienerin Hagar, die von Sarah gezwungen wurde, mit ihrem Mann Abraham zu schlafen, weil sie selbst kein Kind bekam. Hagar wurde schwanger und floh in die Wüste. „Im Hebräischen bedeuten ‚Brunnen‘ und ‚Auge‘ das gleiche: Am Brunnen sieht Gott Hagar. Hier überschüttet Gott sie mit Verheißungen. Sie ist eine andere, weil Gott sie sieht. Gott schaut nach den unterdrückten Frauen“, sagte Theologin Prof. Dr. Ulrike Bechmann bei der Lesenacht. Sie und Prof. Dr. Sabine Bieberstein interpretierten nach den Lesungen jeweils die Texte – moderiert von Johannes Löhlein und Anne-Kathrin Eisenbarth-Goletz.

Krönender Abschluss der Lesenacht war ein Medley der Grüße, die Paulus an Frauen der damaligen Gemeinden richtete. Zwei Besucherinnen waren vor allem von diesem Medley beeindruckt: „Mir hat es sehr gut gefallen. Mit den Grüßen an die Frauen wurde die Wucht der vielen Frauen in der Bibel dargestellt“, sagte Sabine Dresel. Und Christiane Weiß ergänzte: „Ich fand es sehr überraschend, dass Paulus, den ich als Frauenfeind eingestuft habe, so viele Frauen grüßte.“ Die „unerhörten“ Frauen wurden an diesem Abend also gehört, wie es sich das Team der Mitwirkenden erhofft hatte.