Völlig losgelöst

350 Jugendliche nahmen an der Diözesanjugendwallfahrt teil
Breitengüßbach war in diesem Jahr der Ausgangspunkt für die Diözesanjugendwallfahrt, die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und dem Jugendamt der Erzdiözese organisiert wurde und unter dem Thema „Völlig losgelöst“ stand. Etwa 350 Jugendliche aus allen Teilen des Erzbistums Bamberg versammelten sich an der Schule in Breitengüßbach, um betend und singend über Kemmern, Hallstadt und Gaustadt zum Bamberger Dom zu ziehen. Auch eine 10-köpfige Jugendgruppe aus dem Partnerbistum Thiès (Senegal) nahm zusammen mit Abbé Pierre Aye Ndione an der Jugendwallfahrt teil.
An verschiedenen Stationen auf dem Weg standen Erzählungen aus der Heiligen Schrift im Mittelpunkt der Überlegungen. Abraham und die Verheißung an ihn, dass Gott ihm und seinem Haus Zukunft schenken will, beschäftigte die Jugendlichen an der ersten Station. Jeder Mensch hätte Wünsche und Ziele in seinem Leben, Träume, die in Erfüllung gingen oder auch nicht. Oft sei das Alltägliche, der Stress und der Prüfungs- und Leistungsdruck so belastend, dass man das Ziel – und das Streben nach Glück – leicht aus den Augen verlieren könne.
An der zweiten Station spielte die Erzählung von Jesus eine wichtige Rolle, der in der Synagoge aus dem Buch des Propheten Jesaja liest und sein „Lebensprogramm“ vorstellt: den Armen eine frohe Botschaft zu vermitteln und den Gefangenen die Entlassung zu verkünden. Gerade in den Jahren der Jugend sei es wichtig, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, welche Einstellung zum Leben und zum Glauben - welches „Lebensprogramm“ - tragfähig und hilfreich nicht nur für sich selbst sondern auch für andere sei.
Die Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde war Gegenstand der Betrachtungen an der dritten Station. Glaubende Menschen gingen dem Himmel entgegen. Gleichzeitig gelte die Zusage Gottes, dass der Himmel den Menschen entgegen komme. Sich aufrichten, den Blick nach oben richten, das Ziel im Blick behalten, könne so zu einer grundsätzlichen Lebenseinstellung werden.
Im Bamberger Dom empfing Erzbischof Dr. Ludwig Schick die jugendlichen Pilgerinnen und Pilger und feierte mit ihnen die Vesper – das Abendlob der Kirche. Begleitet von Musikern der Werkstatt NGL unter der Leitung von Martin Oltsch, entstand eine jugendlich-dynamische Gebetsatmosphäre, die Begeisterung ausstrahle. Erzbischof Schick ging in seiner Predigt noch einmal auf das Thema der Jugendwallfahrt ein und gab zu bedenken, dass jemand der „völlig losgelöst“ sei auch in der Gefahr stünde, tragfähige Bindungen zu verlieren. „Soviel Freiheit wie möglich und soviel Bindung wie nötig“ sei ein Lebensmotto, das sich bewährt habe und das klug sei.
Diözesanjugendpfarrer Detlef Pötzl zeigte sich erfreut über den guten Verlauf der Jugendwallfahrt und dankte allen Helferinnen und Helfern sowie dem Vorbereitungsteam, das sich seit etwa einem Jahr schon Gedanken über die Gestaltung der Wallfahrt machte.
Der Vesper im Dom schloss sich ein buntes Programm – mit einem Konzert der Gruppe „a cappella Assonanz“, der Jugendnacht im Dom und dem Heinrichsfest am Sonntag an.